2. Worte kennzeichnen Gespräche und führen sie - PODCAST & Blog

Alleine schon, mit welchen Worten du Kommunikation beschreibst, sagt viel über sie aus, über uns und dich. Du erfährst in dieser Folge, wie du dich auf Gespräche und das Texteschreiben vorbereitest, um wirklich aus dem vollen Potential der Worte und Bedeutungen zu schöpfen. Ich mache dir den Weg vorstellbar, den Worte nehmen. Dabei lernst du Brücken zu bauen und warum es sinnvoll ist, ungelenke Wortausbrüche, wenn man nicht im Training ist, möglichst zu verhindern.

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"Worte kennzeichnen Gespräche und führen sie"

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Nach dieser Podcast-Folge werden die Karten deiner Sprache mindestens in Bezug auf Kommunikation neu gemischt. Das als gut gemeinte Warnung vor etwaigen Nebenwirkungen.

Lasst die Wort-Viren los!

Da wir immer noch in dieser Corona-Pandemie-Zeit stecken, und herbei ein Virus die Hauptrolle spielt, könnt ihr gut eure Aufmerksamkeit trainieren und sehen,

  • dass auch Worte viral gehen und du es richtiggehend sehen kannst, wenn du besonders aufmerksam bist.
  • dass das einmal Gesagte nicht mehr zurückzuholen ist.
  • dass sich deine Worte wie ein Virus andocken, dort, wo sie auf ein passendes Schema treffen. Sich als eine Art Fremdbewohner dort vermehren und weitergegeben werden.
  • dass sie wie ein Virus stabilisieren können und helfen, ein intaktes und gesundes Bedeutungssystem einer lebendigen Sprache zu bilden.
  • dass gleich einem intakten Darm-Biom, bilden deine Worte dein gedankliches Immunsystem.
  • dass Worte das „Biom“ von Gesprächen und Kommunikation also mit formen. Biom ist ein Begriff aus der Biologie. Die Kurzform von Bio-Formation, die grundlegende Einheit einer Gemeinschaft.
  • dass Worte wie ein Virus schwächen oder sogar zerstören können.

Also lasst genau die Wort-Viren los, die das Wort-Biom, und damit dich und dein Anliegen stärken‼

Deine Worte können Zitat oder Leitsatz werden.

Beim Schreiben oder Sprechen solltest du darauf achten, dass deine Worte Zitate werden können. Oder Leitsätze für Menschen, die sie eine Zeit begleiten und stärken. Aber achte darauf, dass sie sich im negativen Fall auch auf der Stirn der Empfänger einbrennen und Narben hinterlassen können.

Also ist regelmäßiges Training schon ganz sinnvoll. Und wie bei der körperlichen Fitness gibt es dabei Kraft- und Cardio-Einheiten. Frag deine Trainerin!

Vor den Worten solltest du inspiriert sein.

Damit meine ich das „Beatmet-Sein“ im wörtlichen Sinn: Hast du ein wichtiges Gespräch vor dir, willst du etwas Besonderes schreiben, dann atme tief in den Bauch hinein. Finde eine Atemtechnik, die sich für dich gut anfühlt, vielleicht eine der vielen Yoga-Atmungen.

Wichtig ist dabei, dass du auch auf der mentalen Ebene vom Kopf in deinen Bauch gehst und beginnst, in dein Herz zu atmen.

Auch wenn du später möglicherweise recht unbeweglich bist, wenn du das Gespräch hast oder die Texte entwirfst: Mach dich zunächst komplett locker, am leichtesten geht das körperlich. Sei du, singe, summe, lache, hüpfe…

Deine Leser*innen, deine multimediale Audience sollen schließlich stauen, bemerken, hinhören, innehalten, in Bewegung kommen. N’est pas?

Sprechen fängt mit Denken an.

Das ist ein platter Satz und meistens nicht von wohlwollenden Gegenübern ausgebracht. Aber ein Fünkchen Wahrheit steckt da schon drin, wenn du das einmal gesagt bekommen solltest. Denn bereits die Gedanken werden meist mit Worten ausgestaltet. Manchmal gibt es noch eine Zwischenstufe über Bilder und Gefühle. Aber auch letztere müssten irgendwann in Worte übersetzt werden. Diese wiederum haben all ihre Bedeutungen und Verknüpfungen mit im Gepäck.

Es gibt Studien, die gemessen haben, dass „Energie“, die Intention, bereits vor dem Sprechen spürbar ist. Da ist es nun an dir, die richtigen Worte zu wählen. Am besten geht das in einer entspannten Stimmung, wie oben beschrieben. Dann zieht ihr alle Schubladen mit Worten auf, die ihr habt. Mit den scheinbar passenden, den unpassenden und auch den ganz abwegigen. Manchmal musst du das Wort noch ein wenig anpassen.

Worte geben Richtungen vor.

Viele Worte haben eine Richtungsbezeichnung in sich. Erstaunlicherweise sind wir uns bei vielen dessen gar nicht mehr bewusst. Ja, oft geht es sogar unter. Es wird ohne zu denken „mitgekauft“ und genutzt.

  • denken (von: wahrnehmen, erkennen, auch danken = Gedanken, kennen, wissen)
  • um-denken
  • nach-denken
  • vor-denken
  • mit-denken
  • Ahn-ung, rückwärts, vorwärts (Verb nur im Dt. nachweisbar)
  • ver-antwort-ungs-voll: eine Antwort auf welche Frage?

Ein Tool zum Überprüfen: https://www.dwds.de/
DWDS (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) – Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Mit der eigentlichen Bedeutung über Kommunikation kommunizieren.

Worte über Kommunikation haben oft eine ursprüngliche Bedeutung, derer wir uns nicht mehr bewusst sind. Folglich wenden wir diese Worte im guten Glauben und mit guter Intention an, sagen damit aber eigentlich das Gegenteil oder etwas anderes.

  • aus-einander-setzen, sich zusammen-setzen
  • diskutieren (Vb. ‘besprechen, erörtern’ ‘zerschlagen, zerspalten’. Diskussion f. ‘Meinungsaustausch, Auseinandersetzung’ von lat. discussio (Genitiv discussiōnis) ‘Erschütterung’)
  • Argument (to argue: Englisch für argumentieren, streiten, behaupten) ‘Beweis, Beweismittel’, ‘was der Erhellung und Veranschaulichung dient’, zu lat. arguere ‘deutlich zu erkennen geben, klarmachen, erhellen, beweisen’, eigentlich ‘im hellen Lichte zeigen’. argumentieren Vb. ‘(als) Beweis (an)führen’)
  • Totschlagargumente

Auch gibt es Worte, die heute sogar komplett gegenteilig verwendet werden. Wie das englische „cool“, das ja eigentlich „kalt, kühl“ meint und auch im Deutschen oft als Bestätigung (!) in Gesprächen angewandt wird. Kann es die ursprüngliche Bedeutung (kühl) durch die Umnutzung in „super, trendy, interessant“ je verlieren? Die englischsprachige Welt wendet dies ja auch mit diesem Bedeutungsswitch an.

Vom Sprachklima, von Wortbrücken und Floskeln.

Wie schon beim Anwenden fremdsprachlicher Worte gesehen, bewegen wir uns mit Worten eines bestimmten Kulturkreises wie Jugendsprache, Türksprech oder Fachsprachen in einem Sprachklima. Wollen wir dort sein und uns gemein machen? Sollten wir nicht Verbindungen zwischen Sprachräumen schaffen und damit im eigenen Umfeld beginnen?

Du kannst dir Worte vorstellen, die Mauern einreißen, solche die Trennungen überbrücken. Vielleicht, könntest du, magst du, zu diesem Zweck Parabeln, eigene Erlebnisse beschreiben oder Geschichten erzählen.

Achtung: Grußformeln. Das sind oft sinnentleerte Floskeln, die du immer wieder mit Leben füllen darfst. „Mit freundlichen Grüßen“ impliziert eben, dass es auch unfreundliche Grüße gibt. Da ist „Viele Grüße“ (Abkürzung oft in Textnachrichten: VG) schon viel greifbarer.

Lächle, schreibe, spreche.

Hab deine konkrete Leserin, deinen Hörer vor Augen! Lächle ihnen zu. Geh in ihre Situationen und schau, wie du da Licht hineinbringen kannst mit deinem Wissen. Wie du ihnen Türen öffnen kannst.

Und dann, dann wird vielleicht dein Text oder Podcast eine Form von Gespräch. Was es ja eigentlich auch ist.

Das Schönste, was du tun kannst, ist, dass die Empfänger deiner Inhalte sich danach besser fühlen und inspiriert – völlig unabhängig vom Inhalt und Anlass deiner Worte. Diesen quasi freien Mehrwert werden sie immer mit dir, deinen Leistungen oder Produkten verbinden.

Ist Schweigen Gold?

Das Gegenteil von Sprechen ist Schweigen. Hier ist die Verwandtschaft bis hin zum Wort schwinden, bewusstlos werden, interessant. Vielleicht ist nicht zu sprechen sogar eine Form von Bewusstlosigkeit.

Auch wenn es eigentlich eine Auszeichnung für einen Menschen ist, mit dem man „schweigen“ kann. Da liegt ja das Wort „schwelgen“ auch nicht fern.

Das Nichtverstehen.

Ja, es gibt auch einen Gesprächstod. Der ist sogar ziemlich leicht umzusetzen und wird zu mindestens nicht rechtlich geahndet. Du brauchst einfach nur bewerten oder etwas wie das Folgende sagen

  • Das ist Wortklauberei.
  • Ich kann dir nicht folgen.
  • Komm auf den Punkt!

Es geht besser, welches aber von dir eine gewisse Eigenleistung fordert:

  • „Also ich habe jetzt richtig verstanden, dass…(eigene Denkleistung, die darf der kritisierende Part schon bringen).“
  • „Meintest du dies….oder das? Sonst bitte ich dich, das mir noch einmal zu erklären….“

Denn das „Nichtverstehen“ in Gesprächen liegt immer an beiden Seiten, an allen Gesprächspartnern.

Worte gebären.

Geht es dir noch wie vorher mit deinen Worten, wenn du an alle Bereiche der Kommunikation denkst?

Bevor du deine Worte herauslässt, spüre also genau hin, ob sie passen. Denn sind sie einmal geboren, gehen sie ins Leben - mit allen Konsequenzen.

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1 Kommentar

  • Bin durch und durch angetan von Deinem 2. Podcast. Du hast so beeindruckend frei gesprochen, so liebevoll, auch das Meeresrauschen war so wohltuend. Mach weiter so.

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