6. Die beste Sprache für Mitarbeiter:innen - PODCAST & Blog

Für wen schreibst du eigentlich deine Texte?

Für die Kund:innen (des Unternehmens) wirst du jetzt wahrscheinlich zuerst sagen. Vielleicht könnten auch Produkttexte Unternehmenskommunikation sein...? Nein, nicht vielleicht. Sie sind es sicher! Zusätzlich sind alle Inhalte auch Mitarbeiter:innen-Kommunikation.

Wie das zusammenhängt, habe ich versucht, hier zusammenzutragen.

Hör dir meinen 📢 Elemente Podcast Nr. 6 „Die beste Sprache für Mitarbeiter:innen“ an, wo immer du gerade bist. 👇

Du erfährst hier,

  • was Sprache mit Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen macht
  • wie sich Worte auf den Kreis deiner Mitarbeiter:innen, deiner ersten Multiplikatoren auswirken. Wie oft bist du über sie hinweggegangen, hast dir etwas von außen aufsetzen lassen? Diese Zeit darf nun vorbei sein. Starte jetzt mit deiner neuen Kommunikation!
  • wie es ist, darüber nachzudenken, wie viele Selbstständige du in deinem Unternehmen willst und wie viele Herdentiere. Und was das mit Innovation und Investition zu tun hat.
  • wie wichtig es ist, dass du dich auch als Mitarbeiter:in fragst, wie selbstständig du in deinem Bereich bist.
  • wie Worte Ketten und Verkettungen sprengen können. Oder willst du als Unternehmer:in „Sklaven“ beschäftigen oder als Mitarbeiter:in selbst ein „Sklave, Sklavin“ sein?

Das sind harte Worte. Doch der Ton und die Kommunikation in Produktionsstätten, Organisationen und Unternehmen kann das vertragen, glaub mir.

Vielleicht hast du auch nur die weit verbreitete Wort- und Textlangeweile? Oder du willst mehr neuronale Verknüpfungen in Sachen Text, Worte und Sprache? Dann lies oder hör hier.

Als Journalistin und Autorin finde ich immer wieder solche Themen aus der Kommunikation im weitesten Sinn. Besonders in meinen Schwerpunktbereichen, wozu auch die Arbeitswelt gehört. Es ist meine Überzeugung, dass jede Unternehmenskommunikation auch Mitarbeiter-:innen-Kommunikation ist. Das gerät manchmal in Vergessenheit. Deshalb bekommt sie jetzt eine ganze Podcastfolge und den Blogbeitrag hier.

Komm jetzt mit in diesen Sprachraum!

Er könnte dich als Texter:in oder als Unternehmer:in betreffen.

„Humankapital“ versus Mitarbeiter:innen-Fluktuation

Halten wir fest: Du als Unternehmer:in spürst den Fachkräftemangel beim Besetzen einer Stelle oder wenn du an die Zukunftsplanung gehst. Da gibt es etwas, das nicht stimmt. Mit deinem „Humankapital“ oder mit deiner Einstellung dazu.

Mit „Humankapital“ (engl. human capital) werden heute in der Wirtschafts- und Unternehmenssprache die Arbeitskräfte gerne bezeichnet. Das hört sich erstmal sehr kapitalistisch an und scheidet für einige als Begriff aus. Und doch schafft das Wort so etwas wie Respekt vor Vergeudung und Missachtung. Positiv betrachtet kann es für den Wert von guten Mitarbeiter:innen stehen, und auch den Schatz darstellen, der sie für das Unternehmen sind.

Auch Arbeitskräftemangel oder hohe Fluktuation von Mitarbeiter:innen stehen in direkter Verbindung mit Geld. Denn, solche Situationen kosten das Unternehmen Zeit, Wissen oder sogar Kund:innen.

Von der ebenfalls kostenintensiven Unterbrechung des Workflow und des Verlusts von Unternehmenswissen reden wir jetzt mal nicht. In was investiert also ein Unternehmen am besten? In Mitarbeiter:innen.

Sprache ist in Sachen Mitarbeiterbindung ein supergutes Hilfsmittel.

Mehr Sinn ist begehrt

Wusstest du, dass gute Mitarbeiter:innen nicht erfüllenden Tätigkeiten schnell überdrüssig sind. Viele würden lieber für weniger Gehalt arbeiten, wenn der Sinn, der „Purpose“ (engl.), stimmt. Dies wurde in mehreren Studien untersucht und herausgefunden. Einer jüngeren Studie unter Beschäftigten in den USA zufolge würden sogar neun von zehn Befragten auf Gehalt zugunsten einer sinnstiftenden Arbeit verzichten. Mit sinnvoller Arbeit sparten Arbeitergeber:innen also Geld für Neueinstellungen. Wenn sie doch das Ganze mal von der Seite der Mitarbeiter:innen betrachten würden.

Es ist so, wie mit der Kundengewinnung: Bestandskund:innen sind leichter zu halten, als Neukund:innen zu gewinnen. Allerdings könnte sich ein Wechsel auch positiv auf die Persönlichkeit auswirken oder auf die Stelle und Aufgaben. Das können Personalspezialist:innen einschätzen. Du hast es immer in der Hand, ob die Mitarbeiter:innen mit einer beziehungschaffenden Sprache in die Unternehmen gezogen und dort gehalten werden.

Wie kreierst du als Wortschaffende:r nun mit deinen Inhalten den Rahmen für Sinn und Erfüllung für Mitarbeiter:innen? Das solltest du dich immer mal wieder fragen, wenn du Texte oder Inhalte für die Unternehmenskommunikation erstellst.

Zuerst: Du könntest den Mitarbeiter:innen zuhören! Und so Worte mit besonderer Bedeutung für die Mitarbeiter:innen entdecken. Diese kannst du dann mit neuen – sinnstiftenden – Worten und Begriffen verbinden. Ein Sprach-Profi entwickelt die Unternehmenskommunikation also von zwei Richtungen her: von seiner Expertise und von der Sprache der Mitarbeiter:innen.

Diese stehen dann für den Geist des Unternehmens, denn den formen die Mitarbeiter:innen und das Unternehmen, die Organisation gemeinsam.

Deine Mitarbeiter:innen können die ersten Kund:innen sein.

Sie sind auf jeden Fall Multiplikatoren. Deine ersten Influencer:innen. Sie machen quasi Empfehlungsmarketing, in dem sie über das Unternehmen und die (guten) Produkte sprechen. Vielleicht nicht direkt über die Produkte. Aber über dich als Marke oder Arbeitgeber:in - wenn sie überzeugt sind. Was sie dann wie ansprechen, hängt auch von dir, von der Unternehmenskommunikation ab. Sprache ist dabei ein ausgezeichneter Identifikations- und Bindungsfaktor.

Denn Mitarbeiter:innen haben einen enormen Wissensvorsprung: Sie kennen die Details der Produkte und sie wissen, unter welchen Bedingungen – dazu gehört neben den Menschen auch Kommunikation und Unternehmenskultur – sie gefertigt werden, wie sie entstehen und zum Endverbraucher gelangen. Darüber könnten sie sprechen. Auf jeden Fall denken sie oft daran. Das können sie auf eine gute Weise tun. Hilf ihnen dabei!

Dies Gesamte baut direkt oder indirekt ein Energiefeld für das Unternehmen oder die Organisation auf, das sich in wirk-lich nachhaltigem Erfolg auszahlt. Ein Energiefeld, das wirkt. Es wirkt immer. Du kannst entscheiden, in welche Richtung.

Gibt es also einen Grund, nicht die besten sprachlichen Inhalte für deine Teams zu schaffen? Etwas zu finden, das sie beflügelt Etwas, das den „Purpose“ frei Haus liefert. Ihr Potenzial freilegt. Schaffe etwas, woraus sie noch mehr machen können. In Kundengesprächen, wie in der eigentlich unbezahlbaren Hingabe an ihre Tätigkeiten.

Wie viel intrinsische Motivation gibst du den Mitarbeiter:innen durch das, wie du über sie sprichst, über das Unternehmen, die Produkte, über die Arbeitsprozesse und den Ton im Unternehmen?

Selbstständige (Arbeitnehmer:innen) im Unternehmen?

Wie viel Selbstständigkeit willst du bei deinen Mitarbeiter:innen zu lassen? Wie viel Eigenverantwortlichkeit?

Wer eigenverantwortlich ist, ist dies auch sich selbst und seiner geistigen und körperlichen Gesundheit gegenüber. Dies sollten auch Kommunikationsprofis im Sinn haben, wenn im Unternehmen starke und gesunde Menschen arbeiten sollen. Auch das zahlt sich letztlich in Geld aus.

Diese Menschen bringt Licht in die Angelegenheiten, sie belüften sie so zu sagen. Sie bringen also Leben in die Ecken deines Unternehmens hinein. Dann herrscht Leben überall. Und du spürst die Zeitqualität im Kontakt mit den Mitarbeiter:innen.

Mit dem Roboter (m/w/d) zusammenarbeiten

Sprache ist ein Mittel, worüber Arbeitsprozesse definiert werden und Mitarbeiter:innen sich abstimmen. Wie sehr da die Künstliche Intelligenz (KI) einziehen wird, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Von daher noch etwas Zukunftsmusik: Doch vielleicht brauchst du, braucht es bald einen MENSCH-MASCHINE TEAM MANAGER. Bist du da schon dran? Ja? Solltest du. Du kannst es jetzt mitgestalten.

KI kann bereits über Sprachanalysen die Stimmung in deinem Unternehmen messen. Sie sollte bei der Unternehmenskommunikation anfangen. Dann braucht sie keine datenschutzrechtlichen Hürden zu nehmen. Denn Unternehmenskommunikation ist ja ohnehin schon öffentlich. Das ist wie Temperatur messen am Unternehmen.

Totes Wort-Holz mit Mitarbeiter:innen-Wissen tauschen

Sprache lebt und entwickelt sich weiter. Wie sieht es da mit der Produkt- und Unternehmenskommunikation und dem Content-Marketing aus? Am besten kannst du diese Entwicklung an deinen Mitarbeiter:innen sehen. Weißt du, in welcher Sprachwelt sie unterwegs sind? Sie wissen am besten über deine Kund:innen Bescheid und greifen auf ihre Erfahrung inzwischen intuitiv zurück. Das sollte ein:e Unternehmer:in immer bei einem Personalwechsel bedenken.

Pubertät im Arbeitsverhältnis

Da vielleicht erstmal der Hinweis, dass auch Arbeitsverhältnisse Entwicklungsphasen durchlaufen, wie unsere Lebensabschnitte. Ob das in Hunde- oder Katzenjahren zu messen ist, weiß ich nicht. 😉 Du erkennst es auf jeden Fall an den Auswirkungen. Wenn ein Mitarbeiter sich nach einer bestimmten Zeit nichts mehr Altes oder Betuliches sagen lassen will, dann ist es so etwas wie die Teenagerphase.

Das, was du in den Anfängen als Grundstein, auch sprachlich, gelegt hast, wird sich dann wieder zeigen, nachdem die eine oder andere Selbstfindungsphase – wie eben die Pubertät – abgeschlossen ist.

Es gibt dazu analog auch die „Midlifecrisis“ in Bezug auf die Arbeitnehmeridentität. Dir fallen bestimmt Beispiele ein. Diese Phasen sind etwas geraffter als menschliche Lebensabschnitte, aber vergleichbar. Diese Entwicklungsräume bauen aufeinander auf. Dabei findet Wachstum statt.

Sogar gestandene Unternehmer:innen kennen etwas Vergleichbares, wenn sie nach einigen Jahren mal mit der Unternehmensführung hadern.

Das könntest du als Texter:in in deine sprachliche Gestaltung miteinbeziehen. Das wäre dann bildlich gesprochen so wie frisches Blut, das dann wieder durch die Adern des Unternehmens oder der Organisation fließt. Eine Erneuerung.

Mit Sprache im Unternehmen Sinn stiften und Räume öffnen

Mit deiner Hilfe, der Sprache können sich Mitarbeiter:innen immer wieder neu erfinden: für das Produkt, für deine Kund:innen. Lass ihnen den Freiraum dafür!

Vertrau da auch auf Menschen, die genau diesen Wandel für dich pflegen, wenn du dies nicht selbst kannst oder willst. Das kannst und solltest du auch über Sprache und deren Bedeutung fördern. Für die Mitarbeiter:innen. Und ja, auch für die Kund:innen. Warum nicht? Denn Kommunikation ist in erster Linie Information. Die kann inspirieren, berühren und stärken.

Bist du eigentlich ein Vorbild, ein Sinnstifter als Unternehmerin oder Unternehmer? Mit deiner Sprache? Das solltest du auch als Texter:in fragen und mit einbinden.

Denn Sprache öffnet Räume.

Dieses Ende lasse ich jetzt mal offen und freue mich auf eure Kommentare und den Austausch mit euch.

Auf Youtube ist das Springen anhand der Zeitleiste möglich.

Zeitleiste Themen

(00:00) Thema Intro

(03:15) Unternehmenskommunikation ist Mitarbeiterkommunikation

(03:25) Humankapital vs. Mitarbeiter:innen-Fluktuation

(04:55) Mehr Sinn ist bei Mitarbeiter:innen begehrt

(09:59) Die Aufgabe von Kommunikation und Sprache dabei

(11:00) Selbstständig arbeitenden Menschen im Unternehmen stärken

(12:41) Wie viel totes Wortholz hast du in Texten und Unternehmenskommunikation?

(14:10) Arbeitsverhältnis in der Pubertät

(16:21) Sprache schafft Entwicklungsräume in Unternehmen

(18:26) Mit Sprache Sinn stiften in Unternehmen und Organisationen

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1 Kommentar

  • Es war mir eine große Freude, auch beim 6. Podcast wieder Zuhörerin zu sein. Der gesamte Inhalt hat mich erneut enorm angesprochen. Die so wohltuende Stimme dabei mit aufzunehmen, war das i-Tüpfelchen dazu.

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