Energiekrise in Texten

„Sparitis in deutschen Unternehmen“ titelte das Handelsblatt Mitte Dezember 2022. Neue Wortschöpfung für Krisenzeiten.

Als Wort gut oder gefährlich?

Es ging da nicht um das Sparen von Energie im Sinne von Gas oder Strom, wie das Normalbürgerin tut und dazu von der höchsten Stelle angehalten wird. Sondern um das Bunkern von Liquidität. Geld. Der (Ab-)fluss wird vorerst gekappt. Würde man sie jovial im geschäftlichen Kontext fragen „Alles im Fluss?“, müssten sie das verneinen.

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Was fließt in deinen Texten?

Die Verbindung zwischen „Fließen“ und „Geld“ aus dem Beispiel oben ist schon genial. Und die Analogie zu Wasser. Und dass Sparen das Gegenteil von „Fließen“ ist.

Aber: Zahlt solch eine Ausrichtung, solch ein Wording im großen Zusammenhang nicht alles auf das Konto „Geiz ist geil.“ ein? Rhetorische Frage.

Wie wäre es, wenn wir „sparen“ durch „bewusst nachhaltig und weitschauend das, was wir haben nutzen“ oder Besseres ersetzen? Nur so als Sprachidee.

Wer mir schon länger folgt, weiß natürlich, dass ich damit mindestens eine weitere Bedeutung verknüpfe. Und dies immer und immer wieder anregen möchte.

Die Basis von Energie-Sparen

Sparen setzt bei Angst und Sorge an. Wir als Deutsche haben bspw. Jahrzehnte den Weltspartag gepflegt, mit allem, was da an „Enge“ (Angst = lat. angustus) mit transportiert wurde. Das ist in unsere Kultur übergegangen. Wir sind die mit der „German Angst“.

Wo fängt Sparen an, wo hört es auf? Macht es vor Gastfreundlichkeit, Herzlichkeit, Offenheit halt? Eher nicht. Das zu unserer deutschen Kultur.

Außerdem fehlt bei diesem Ruf nach Sparsamkeit ein entscheidender Hinweis: Es gibt etwas, das im Überfluss vorhandenen ist. Das ist deine Energie.

Ich meine das jetzt grundsätzlich. Und extra nicht eingeschränkt durch energieintensive, mehr oder weniger förderliche (An-)Gewohnheiten, oder solche, die dir einseitig Energie ziehen.

Jetzt komme ich zu deinen Texten.

Energie ist also grundsätzlich im Überfluss da und sollte so in deine Texte fließen. Denn dann fließt sie mit deinen wohl kuratierten Infos förmlich in die Leser:innen und die Nutzer:innen hinein. Kannst das sehen und spüren?

Energie ist schneller als Ton oder Bild. Die Message deiner Texte nimmt also die Schnellstraße. Oder wenn du es lieber willst, den TGV (ja, der ist schneller als der ICE). Ist das gut?

Ach übrigens: die Stadt Hannover sucht eine:n Energiebotschafter:in (19.1.2023). Auf Honorarbasis. Sie meinen einen Menschen, der anderen beim Energiesparen hilft.

Liebe Stadt,

der Name ist großartig! Da könnte so viel reinpassen. Diese Botschafterin könnte auch helfen, den Menschen zu zeigen, wie sie ihre eigene Energie entdecken und voll nutzen können.

Jetzt ist sie erstmal mit Kühlschränken und Fensterdichtungen beschäftigt.

Eine echte Energiebotschaft.

Vielleicht ist es nützlich, erstmal hinzuschauen, was bei Texten alles Energiekomponenten sind.

🚧 Wortwahl und –bedeutung

🚧 Rhythmus

🚧 deine Befindlichkeit und Stimmung

🚧 deine (emotionale) Ausgewogenheit

🚧 dein Feuer

🚧 dein Atem

Das sind für sich genommen alles jeweils Bereiche mit Wumms. Manche bekommst du schneller in den Griff, über andere wirst du feiner und feiner. Alle lassen dich und deine Texte wachsen. Lassen deine Verbindung mit der Zielgruppe wachsen.

Lust auf wachsen?

💡 Geheimtipp:

Nachdem du das beherzigt und geklärt hast, bist du in der Lage, selbst Texte mit voller Power und Energieüberfluss zu schreiben. Musst du aber nicht alleine machen. 😉 Zeige dir gerne mehr.

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