Worte können Krieg bedeuten.

Was, wenn Worte Krieg bedeuten?

Gerade jetzt. Besonders jetzt. Solange noch irgendein Krieg „da draußen“ wütet, stimmt auch etwas mit der Sprache nicht. Mit meiner. Mit deiner.

Was könntest du tun? Hier. Jetzt.

🟡 Hinschauen auf deine Worte.

🟡 Die kriegerischen Elemente darin ausmachen und ersetzen.

🟡 Am besten die Tonalität des ganzen Textes prüfen.

Der ursprünglich im März 2022 geschriebene Text nur für einen Post bei Linkedin und Instagram brauchte traurigerweise eine Aktualisierung. Denn es ist wieder ein medial relevanter, schrecklicher Krieg ausgebrochen. Was für mich zeigt, dass wir – ich und du in dieser Menschengemeinschaft – offensichtlich nichts dazugelernt haben.

Wenn Worte Krieg bedeuten update 2023 1

Und nochmal frage ich: Was, wenn Worte Krieg bedeuten?

Ich schreibe dieses Update im Oktober 2023. Tage, in denen meine Gedanken bei den Menschen in Gaza, Israel und der Region Palästina sind. Bei den Opfern dieses Krieges. Ein Krieg, der vor allem ausgelöst wurde, weil Worte scheinbar nicht wirkten. So, dass nur noch Waffen und Gewalt „sprechen“ konnten. Doch der Blick auf die Sprache, auf ihre Macht und die kriegerischen Zutaten in der Kommunikation bleibt der gleiche.


Ja, ja, Worte…

Das hörst du jetzt vielleicht in deinem Umfeld. „Ich mache dagegen was Konkretes.“ Eine spendet 1000 €. Ein anderer fährt in die Ukraine und holt dort Menschen raus. Viel Konkretes zur Beilegung des aktuellen Kriegsausbruchs in Palästina höre ich nicht.

Ich frage nochmals nach „und was ist mit DEINEN Worten?“ Denn Worte sind sehr konkret. Worte verbinden Gedanken mit Handlung.


Gerade jetzt.

Wir leben in einer Zeit, in der die „Redekunst“ und Kriegsworte eines Präsidenten (Wolodymyr Selenskyj im Beginn des Ukrainekriegs) gefeiert und mit Winston Churchill verglichen werden. Wie viel Krieg ist in den Worten eines Präsidenten, dessen Land gerade von Krieg bedroht ist?

Meine-deine Worte sind kriegerisch, wenn du

👇 bewusst einen Gegenpol oder Fronten schaffst.
„Ich hier, du dort.“ „Du dagegen…“

👇 halbherzig etwas runterschreibst.
„Das muss jetzt fertig werden.“ „Das haben wir schon immer so gemacht.“

👇 mit deinen Worten bombardierst und invasiv in „feindliche“ Gebiete eindringst.

👇 einen Text mit unterschwelliger oder unbewusster negativer Energie, Intention auf die Menschen loslässt.
Du stichelst in Rede oder Text. Du machst dich über etwas bei anderen lustig. Machst einen Spruch, der vielleicht gar nicht beim Gegenüber ankommt. Obwohl Text pure Kommunikation ist, kann es sein, dass ihr nicht miteinander „sprecht“. Ihr seid wortwörtlich nicht in Kommunikation.


🟦 Krieg fängt bei meinen-deinen Worten an.

Wenn ich unbewusst bin. Selbst bei unterlassenen Worten. Bei unterlassener positiver Energie. 🟡 Eigentlich bei unterlassener Liebe. 🟡

🟡 Es geht hierbei nicht um Schuldzuweisung. Du kannst ab sofort, hier und jetzt, dir der Power in deiner Sprache und Texten bewusst werden.

Von mir kenne ich, dass ich auf mein Gegenüber Wortsalven abfeuere, wenn ich mich im Recht sehe oder sehr leidenschaftlich in einem Thema bin. Da muss (darf…) ich immer wieder üben, besonders im privaten Bereich. Da ist dann wohl meine Empathie nicht so hoch wie sonst.

🟡 Hast du kriegerische und militärische Elemente in deiner Sprache gefunden? Welche? Beachte dabei auch die Geschichte der Worte.

  • Kampfplan
  • Großkampftag
  • unter Beschuss
  • Truppen
  • Fußvolk
  • kriegen
  • erobern, angreifen (Martina)
  • Waffenstillstand, Waffengleichheit
  • abfeuern
  • Rückzug
  • Taktik
  • Gefecht
  • (Rechts)streit
  • sich rüsten, entrüsten
  • bombardieren
  • invasiv, Invasion
  • Feind, feindlich
  • Front
  • Strategie

🟡 Wie und womit willst du sie ersetzen?


Kriegsrhetorik

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offenbar ein Meister der Kriegsrede. Er „..schickt seine Worte in den Krieg gegen die Russen.“, sagt die Berliner Zeitung in einem Artikel und verbindet damit direkt Worte und Krieg. Dass Selenskyj wohl mit seinen Botschaften die Menschen nicht nur in der Ukraine bewegt, könnte mit seiner Bewusstheit für Worte zu tun haben. Ob er damit ausschließlich Gutes im Sinn hat, weiß ich nicht. Wohl niemand. Denn bewusst zu sein und gut sprechen zu können, hat manchmal (leider) nichts mit einer guten Absicht oder mit dem Sinn zu tun.

Im aktuellen Krieg zwischen den Hamas-Palästinensern und Israel fehlen noch die Worte im eigentlichen Sinn der Kommunikation. Der meint das Gemeinsame, das Gemeinschaftliche. Den Parteien fehlen sie seit Jahrzehnten, uns als Menschengemeinschaft aktuell, um die vielen Leiden, die damit ausgelöst werden, zu denken, zu fühlen und in Worten auszudrücken.


Auch feindliches Schwiegen spricht.

Wenn du aufmerksam auf deine Sprache bist, beziehe alle diese Ebenen mit ein.

Du kannst deine Sprache umprogrammieren. Du entscheidest, ob du das mechanisch oder wirklich gefühlt und verbunden tust. Und auch das Tempo. Nach und nach oder ganz schnell. Um die Spuren von Krieg daraus zu lösen.

Du kannst sicher sein, „Kriegsworte“, „Kriegsgedanken“ und „Kriegsemotionen“, ja, und auch „Kriegsschweigen“, lösen bei meinem und deinem Gegenüber die Erinnerung an Krieg aus. Bewusst oder unbewusst.

Willst du das?

Was hast du für Gedanken dazu?

Brauchst du Feedback zu deinem Text, um ihn von etwaigen Minen zu befreien? Melde dich gerne.

#Kommunikation #Sprache #Text #Energie #Bewusstsein #Ukraine #Israel #Krieg

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2 Kommentare

  • In der SEO-Branche gab es viele Begriffe wie: Position 1 erobern, die Nummer 1 angreifen... und schon nach dem Ukraine-Krieg habe ich einen deutlichen Unterschied gespürt. Offenbar blieben die Worte plötzlich im Hals stecken. Und das ist gut so.
  • Liebe Martina,
    deine Worte habe ich jetzt oben in die Liste aufgenommen mmit dem Link auf deinen LI-Kommentar. :)
    Danke! Beate

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